Patienten im Visier – Ärzte zocken ab
Jährlicher Umsatz im deutschen Gesundheitswesen 350 Mrd. Euro.
Die Kontrollen: mangelhaft
Die finanziellen und gesundheitlichen Folgen tragen die Patienten, direkt selbst oder indirekt über die Versichertengemeinschaft.
- Falsch abgerechnete Leistungen können von den Krankenkassen aufgrund der Masse nicht wirklich kontrolliert werden.
- Augenarzt: Abrechnung von Messung Augendruck und Feststellung Sehstärke als IGeL Leistung (= selbst vom Patienten zu zahlen), obwohl es bei Beschwerden bzw. Verschlechterung eine Leistung der GKK ist.
- Totenschein: Ärzte stellen den Hinterbliebenen bis zu 230 Euro für die Ausstellung des Totenscheins in Rechnung, obwohl gesetzlich im Extremfall (Nachts, Wegegeld) 77 Euro möglich sind.
- Empfehlungen von Doktoren in Zeitschriften: Genannte bzw. mit Bild gezeigte Doktoren sind häufig als Models im Internet zu finden.
- Zuweisung von Ärzten an andere Einrichtungen oder Ärzte aufgrund von Provisionen. Patienten können nicht erkennen, ob die Empfehlung des eigenen Artzes aufgrund medizinischer Notwendigkeit, persönlicher Erfahrung oder einer Provision geschieht?
Das gesetzliche Verbot dieser Praxis kann leicht verschleiert werden. - Zahnersatz: Ärtze fordern Kick-Back Zahlungen von den Zahnlaboren für die Bestellung des Arztes. Dadurch steigen die Kosten für den Zahnersatz und somit die Zuzahlung für den Patienten.
- Verschreibung von Medikamenten bestimmter Hersteller: Pharmaindustrie bezahlt Arzt durch die Vergütung sog. Anwendungsbeobachtungen. Diese sind vom Arzt zu erstellen, haben aber meist keinen wissenschaftlichen Sinn.
Quelle: ZDFinfo – Reportage „Patienten im Visier – Wenn Ärzte abzocken“ – Länge: 44 min